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Wasserschaden

17.11.2016

Es ist mir völlig klar, dass Regierung, Behörden oder Ämter es niemals allen Anspruchsgruppen gleichermassen recht machen können.

Egal was sie auch tun oder lassen - immer haben sie es dann mit betupften Menschen zu tun, die sich oder ihr Anliegen benachteiligt sehen. Wenn es mal gelingt, eine echte und kompakte Mehrheit zu finden für ein Projekt, muss das fast als historische Sensation gewertet werden. Regierende, Behörden und Ämter haben somit einen Job, der manchmal richtig 'spannend' sein kann.

Jetzt zur anderen Seite der Medaille.

Obwohl ich behördlich dazu angehalten worden bin, mich nicht immer gegen die fortgesetzte gezielte Willkür von Ämtern oder Behörden zu wehren, oder 'auf Ämter loszugehen', gestatte ich mir, folgende Gedanken zu veröffentlichen.

Das Hochwasser vom 24. Juni 2016 spätabends hat es gezeigt: Wenn Häuser und Keller infolge Starkregen volllaufen, hat das nicht unbedingt etwas mit Klimawandel zu tun.

Hochwasser_01

Jedesmal, wenn die Kantonsstrasse mit einem neuen Belag versehen (geteert) wird, liegt das Strassenniveau anschliessend um einiges höher als vor der Sanierung. Das Wasser läuft somit prädestiniert von der Strasse in die Häuser.

Die Schäden, die nach solchen Unwettern von Hausbesitzern und Versicherungen getragen werden müssen, dürfen somit nicht einfach gedankenlos der Klimaveränderung zugeordnet werden - oder muss die Klimaveränderung für jeden Planungs- oder Ausführungsfehler herhalten?

Hochwasser_02

Strassen werden sehr sorgsam und mit viel Aufwand befestigt, indem Pflastersteine in Fundamente gesetzt und mit Mörtel verfugt werden. Diese Abschlüsse beinhalten in bebauten Gebieten idealerweise auch einen Rinnstein. Wenn nun an solchen neu gebauten Strassen schon nach einem oder zwei Starkregen der Mörtel zentimetertief einfach weggewaschen wird, auf älteren Strassenabschnitten jedoch seit bald einem halben Jahrhundert jedem Murgang trotzt, wird man nachdenklich.

Wiederholt werden auch grössere Strassenabschnitte mit neuem Belag versehen, die es überhaupt nicht nötig haben. Zwar bemüht man sich in Parlament und Regierung jahrzehntelang ums Sparen - doch scheint es, dass gelegentlich einfach ein gewisses Budget grosszügig aufgebraucht werden muss. Auf wessen Druck hin auch immer. Das 'rollende Budget' ist nach wie vor nicht Diskussionsgegenstand.

Aber natürlich, man hat mir behördlich nahegelegt, den Mund zu halten. In der Nordostschweiz, nicht in Süditalien oder Griechenland.


Nachtrag 9. Juli 2017:

Eine Schutzmauer, die das Wasser abwehren würde, könnte von der Gebäudeversicherung im üblichen Rahmen unterstützt werden. Die restlichen Kosten trägt der Grundeigentümer, der für die Situation nichts kann.

In einem anderen Fall in einem anderen Kanton hat ein Betroffener bei ähnlicher Sachlage vor Gericht Recht bekommen, und die Strasse musste rückgebaut werden auf das ursprüngliche Belagsniveau.

 

 
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