Es ist so eine Sache mit den Schreiberlingen: Wohl jeder will der Grösste sein, und wohl jedem fällt es somit ausserordentlich schwer, jemanden aus der gleichen Zunft in seinem Sichtfeld zu dulden. Ur-Instinkte eben. Ätzende Blicke oder kalte Schultern - wie man es von Klischees über zickende Schauspieler/innen gewohnt ist - gehören nicht selten zur Standardveranlagung von Redaktoren, Journalisten oder freien Mitarbeitern. Interessanterweise ist hierbei der Unterschied vom Intellektuellen zu keulenschwingenden Höhlenbewohnern erstaunlich gering.
Folgendes ist zu lesen in einem Aufsatz von Dirk Maxeiner / Michael Miersch - und besser kann man es wirklich nicht sagen:
"Eine Politik, die nicht in der Lage ist, die Krankenkassenbeiträge zu stabilisieren, gibt nun vor, die Welttemperatur in hundert Jahren um zwei Grad regulieren zu können. Und das Schöne dabei: Man kann mit dem Klimaschutz alles rechtfertigen, jedes Verbot, jede Steuererhöhung. Kurz: Man kann die Menschen auf einen Horizont niedriger Erwartungen einstimmen. Also auf etwas, was man ohnehin für geboten hält. Während die Menschen die Stabilisierung der Gesundheitskosten innerhalb einer Wahlperiode überprüfen können, ist eine Erfolgskontrolle beim Klimaschutz - wenn überhaupt - erst in hundert Jahren möglich. Eine beruhigende Aussicht für jeden Politiker, der wiedergewählt werden will."